Barbara Ehrmann . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Barbara Ehrmann im Atelier, August 2021
Fotograf: Alexander Nelles

Barbara Ehrmann

Seit einigen Jahren inspiriert mich eine besondere Passion, das Apnoetauchen: tief eingetaucht sein in einer anderen Welt, im Urstoff Wasser, schwerelos fremdartige Perspektiven und traumhafte Ästhetik, besondere Lichtstimmungen und Transparenz erleben. Dieser mentale und physisch existentielle Zustand, das besondere Körpergefühl beim Apnoetauchen wirkt aktuell sehr in die Welt meiner Bilder.
Ich arbeite schwerpunktmäßig mit Tuschen auf asiatischen Papieren, verbunden mit einer seit vielen Jahren entwickelten eigenen Wachstechnik. Auf Papier oder Leinwandkörper aufgetragene Wachsschichten erzeugen durchscheinende, semitransparente Schichtungen, die geheimnisvolle Raumtiefe entstehen lassen.

Ich liebe es, empfindliche Balancen zwischen Mensch und abstrakter Form auszuloten und imaginäre Bildräume zu entwickeln, in denen die Gesetze der Schwerkraft aufgehoben zu sein scheinen. Physisch Schweres schwebt leicht und raumlos in der Luft.
In kleinen, mehrschichtigen Bildtafeln in Wachs oder großformatigen Bildfahnen in frei hängenden Installationen, wird stets ein Spiel der Kräfte und Zustand schwerelosen Schwebens in archaisch anmutender und stark abstrahierter Bildsprache zelebriert. Immer ein Kräftespiel „in der Schwebe“, eine fragile Balance von leicht und schwer.

In meditativer Langsamkeit gemalte Punktstrukturen dehnen sich aus, bilden Formen, die an Schwämme, Korallen oder Ströme von Luftblasen denken lassen. Schattenrissartige Bojen, Reusen oder bootsähnliche Gefäßformen gleiten dynamisch ins Bild, driften nach oben, sinken sanft ab, alles im Fluss.

Experimentelle Unterwasservideoprojekte, zusammen mit meinem Projektpartner und Ehemann Alexander Nelles apnoetauchend gefilmt, eröffnen den Blick auf neue Bildwelten und bereichern mein grafisch-malerisches Schaffen.

Artist Statement Barbara Ehrmann, 2021
www.barbara-ehrmann.de

10/2021

Daniel Wollmann . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Foto: Daniel Wollmann, 2019
Daniel Wollmann

Als Ausschnitte eines großen Ganzen, wähle ich als Grundlage Bilder, die in mir Erinnerungen wecken, eine Emotion hervorrufen oder auf eine bestimmte, von mir gewollte, Formulierung hinweisen. Die Landschaft oder die Natur in unterschiedlichen Darstellungsformen abstrahiert, bilden die Struktur, das Gerüst. Eine Basis um Inhalte zu transportieren. Die Inhalte kreisen um menschliche Befindlichkeiten, um Sinn und Zweck unseres Daseins. Dafür arbeite ich mit Symbolen, die Informationen in eine andere Sprache übersetzen, auf eine andere Ebene bringen. Diese Inhalte speisen sich aus meinen persönlichen Erfahrungen, spirituellen Erlebnissen, Erinnerungen, meiner Weltanschauung, also am Ende aus meinem Leben. Wie anders könnte ich die Welt anschauen, als durch meine eigene Sichtweise? Sie ist so individuell wie die eines jeden Einzelnen. Und es ist immer eine Sicht auf die Dinge zum jetzigen Zeitpunkt. Meine Erfahrungen werden sich mehren, mein Leben sich verändern und somit in bestimmten Teilen auch Inhalte und Sichtweisen in meiner Kunst. Ein stetiger, im Wandel begriffener Prozess. Und so ist jede Arbeit stets eine Momentaufnahme.

10/2021

DADA . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Fotograf: Thitz (Performance “HUG“ anlässlich Ausstellung im Kulturring Rathaus Winterbach, 2019)

 


Fotograf : DADA ( Courtesy Katalogfoto, Museum Bad Schussenried,Schlösser und Gärten BW, 2020)
DADA

Performancekünstlerin, Stoffbildhauerin, Figurentheater, Objekte, Hugglings und spirituelle Accessoires = DADA
„Das Flüchtige der Performance wird im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit zum Werkstück und erhält dadurch eine neue Qualität.“ Dr. Helga Wäß (München, Kunsthistorikerin)

Es gibt zwei Arten meiner Performances, die eine die sich auf direkte Kommunikation mit Raum, Menschen und Requisiten fixiert. Und die andere Art der Performances liegt in der Natur, im Freien, in der Liebe zu Schöpfung und allem was lebt und bereit ist, mit meiner Existenz zu kommunizieren, sich anzufreunden und vor allem sich erfühlen zu lassen.
Immer geht es um die Sinneswahrnehmungen, Zeit, Schnell-Langsamkeit, die Echtheit, das Wesen der Dinge, um spirituelles Empfinden.

Genauso geht es mir beim Arbeiten an meinen Objekten und Installationen. Ddurch die intensive Beschäftigung entsteht eine spirituelle Tiefe – die Rettung aus der Oberflächlichkeit des „Normalen“.

Die Umwandlung von vermeintlich Negativem- Gefundenem zu etwas Schönem – Positiven ist Zentrum meiner künstlerischen Position.

10/2021

Brigitte Neufeldt . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Fotograf: Peter Neufeldt

 


Fotograf: Peter Neufeldt

Brigitte Neufeldt

Die Konfusion harrt schon in der Ordnung, die Bedeckung fällt in die Untiefe und in der Atmosphäre knospt die Kurzlebigkeit.

Meine Videos entstehen in einem Prozess, der sich über Monate oder Jahre erstrecken kann. Es werden Objekte, Objektausschnitte oder reine oder gebrochene Lichteffekte erfasst.

Die auf diesen Streifzügen gesammelten Daten werden in digitaler Form archiviert. Aus diesem mittlerweile sehr umfangreichen visuellen Gedächtnis (=Fundus) wähle ich sehr bewusst einzelne Sequenzen für eine Weiterbearbeitung mittels Videobearbeitungsprogrammen im Computer aus. Im Zuge dieses Prozesses entsteht ein Destillat, in das die äußere Welt, meine Innenwelt und die sich zwischen diesen zwei Welten ergebenden Wechselwirkungen zusammenkommen.

Oft ist es ein Land der Stille, so nenne ich die ersten Clips, in denen nur das Bewegtbild vorhanden ist. Diese fiktive neue Weltsicht bedarf des Sounds – den ich dann hinzufüge und der ebenfalls in meinem Fundus sein kann oder neu komponiert wird.

Mehrere Tage oder auch nur Stunden liegt das neu zusammengestellte Werk unbeachtet auf der Festplatte.

Eine erneute Durchsicht folgt, mit Abstand und kritischem Blick. Erfährt es meine Akzeptanz kommt es ohne Korrektur aus, ansonsten gehe ich alle Schritte der Bearbeitung – sogar neu aufgenommenes Material kann dazukommen- durch und feile daran, bis ich ein wirklich zufriedenstellendes Video komponiert habe.

06/2021

Heidi Kucher . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Fotograf: Klaus Kober, 2020
Heidi Kucher

In meiner künstlerischen Arbeit bevorzuge ich entschiedene Formen, in klaren Farben, – die jedoch getragen werden von einer sehr vielschichtigen und vielfarbigen Untermalung, teilweise auch kleinen Textfragmenten.

Mein wichtigstes Anliegen ist nach wie vor das Aufspüren der Wertigkeit der Formen in Abhängigkeit von der Farbe.
Mein Professor K.R.H. Sonderborg, der bedauerte, was wir als Kinder konnten und als Erwachsene verlieren, hat mich sehr darin bestärkt, so viel wie möglich in meine Erwachsenenwelt zu retten.

06/2021

Elke Zemelka . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Fotograf: A.F. Beck, 2019
Elke Zemelka

Inspiriert ist die Künstlerin von der zeitgenössischen englischen, figurativen Malerei eines Francis Bacon oder einer Jenny Saville, ebenso aber auch von Arbeiten des mexikanischen Malers Francisco Toledo oder der teilweise fragmentierten Skulpturen eines Thomas Schütte.
Elke Zemelka geht es in ihren Körperdarstellungen überwiegend um die Steigerung von Plastizität bei gleichbleibender Fragilität. Dies erreicht sie mittels schichtweisen Farbaufträgen mit unterschiedlichen Verdünnungen.
In einer umfassenden Beschreibung bezüglich der Bildkomposition könnte man festhalten, dass in den organisch-amorphen Darstellungsformen ihr Drang hin zu Körperfragmenten mit einer stetig transparenter werdenden Oberflächenhaut augenscheinlich wird, was als eine reflexive Verarbeitung von persönlichen Wandlungs- und Entwicklungsphasen gedeutet werden kann.

05/2021

Ulli Blomeier-Zillich . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Fotografin: Silvia Jungmann/Konstanz 2021

Ulli Blomeier-Zillich

Meine Bilder verweigern sich einer inhaltsbezogenen Gegenständlichkeit. Sie sind geprägt von Abstraktion, Kompositionen und Balance. Meist ohne Titel, lassen sie dem Betrachter jede Freiheit der Interpretation.
Das Zusammenspiel von Farbe, Form, Struktur – Ritzungen und Zeichnung – ergibt Kompositionen, die in ihrer harmonischen Ausgewogenheit Ruhe ausstrahlen und gleichzeitig innere Spannung erkennen lassen. Sie entfalten ein starkes Eigenleben, erscheinen poetisch, zart und wirken wie Inseln der Ruhe.

04/2021

Kersten Paulsen . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Fotograf: Yakup Zeyrek
Kersten Paulsen, Malerin und Bühnenbildnerin

Meine Bildthemen der großformatigen Gemälde sind in der Natur erlebt, wenig einer technischen Welt entlehnt.
Da sind die Steinbrüche, in denen über Jahrmillionen gewachsene Strukturen zu Tage treten, deren Wirkungspotential die Vorstellung von Materie ebenso intensiviert wie die mit ihr einhergehende Dimension der Zeit. Oder Bäume, die nie abbildhaft erscheinen, sondern ausschnitthaft als mächtige Stämme den Bildraum gliedern. Der Mensch scheint ausgesperrt aus diesen Bildwelten. Dennoch ist er als Verursacher martialischer Eingriffe in die Natur stets präsent.
Die großen literarischen Themen des menschlichen Dramas: Liebe (bzw. deren Abwesenheit), Tod, Vereinzelung finden sich wie zersprengte Notate in kleinformatigen Gouachen wieder.
Objekte und Objektkästen befreien meine Bildideen aus der Zweidimensionalität von Leinwand und Papier und gehen in den Raum. Neben jahrelangem Modellbau für Bühnenbildentwürfe entwickelten sich aus anfänglichen Holzkästchen mit aleatorisch zusammengewürfelten Fundstücken inszenierte Kunstgehäuse, in denen Dinge/Schätze/andere Skurrilitäten und Sprachelemente eine veränderte Bedeutungsebene erfahren.

04/2021

Bernd Luz . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Bildnachweis: revoLUZion
Bernd Luz

Ganz in der Tradition der großen Pop Art Künstler Warhol, Rauschenberg und Johns, die alle wie er aus der Werbebranche kamen, zählt Bernd Luz inzwischen zu den wichtigsten internationalen zeitgenössischen Pop Art Künstlern.Seine Werke finden sich weltweit in Galerien und Museen, selbst in Nationalmuseen. Er ist Autor mehrerer Kunstbücher und es gibt zahlreiche TV-Berichte über ihn.

Bernd Luz ist 1966 in Rottweil am Neckar geboren und hat in Konstanz am Bodensee Design studiert. Er ist Inhaber der Grafik- und Designagentur „revoLUZion“ in Deutschland und in der Schweiz. Seine Designs sind in unzähligen internationalen, vor allem amerikanischen Designbüchern veröffentlicht worden. Er hat viele internationale Auszeichnungen für seine Logos und Designs erhalten

01/2021

Bettina Kohlen . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Foto / Copyright: Bettina Kohlen
Bettina Kohlen

Statement:
„Die menschliche Figur in Zeit und Raum“ beschäftigt mich bereits von Beginn an meiner Arbeit.
In den Kleinplastiken aus Bronze fasziniert mich zum einen das Studium des Bewegungsapparates am menschlichen Körper.
In Zeit und Raum setze ich die verschiedenen Lebensphasen des Menschen um. Es gilt, die eigene „Balance“ des Lebens zu finden.
Die Darstellung erfolgt naturalistisch. In den tänzerischen bzw. sportlichen Posen versuche ich, dem schweren Material eine gewisse „Leichtigkeit“ zu vermitteln.

In der künstlerischen Keramik stehen mehr die verschiedenen Brenntechniken, wie z.B. der Raku- oder Kapselbrand im Fokus.
Das Modellieren erfolgt zurückhaltend und objektbezogen, die Oberfläche wird durch Einsetzen verschiedener Oxyde und Sulfate zum Experimentierfeld.

01/2021

Anna Fedorov . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Foto / Copyright: Bejmen Kadrija

Anna Fedorov 

Zu meinem Werk
Meine Arbeit kreist um die Frage der menschlichen Existenz, der Erschaffung von Charakteren, von Räumen und Atmosphären. Das Architekturstudium hat meine künstlerische Arbeit seit 2013 zudem beeinflusst.
Die Grenzen zwischen Realität und Vision, zwischen schön und hässlich, zwischen Traum und Albtraum sind Themen meiner Untersuchungen in den Zeichnungen und Gemälden.

01/2021

Rüdiger Scheiffele . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Foto / Copyright: Rüdiger Scheiffele


Foto / Copyright: Rüdiger Scheiffele

Rüdiger Scheiffele

„Ich denke viel über gesellschaftliche Zusammenhänge, Politik und technologische Entwicklungen aus Sicht eines naiven Urmenschen nach. Gerne untersuche ich auch Bauteile, Computer, Elektronik und Materialien aus dem Baumarkt auf ihre ästhetische Wirkung hin und ich bastle daraus meine etwas skurrilen Skulpturen.“

11/2020

Annette Weber . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Kunstpark Langenargen, 2020


Foto: Albrecht Weber
Ateliersituation, 2020
Foto: Albrecht Weber

Annette Weber

Künstlerisches Statement:
Nach meinem Abschluss als Meisterschülerin bei Prof. Ulrike Rosenbach an der Hochschule der Bildenden Künste Saar erhielt ich einige Preise und realisierte in Zusammenarbeit mit dem Baudenkmalarchitekten Albrecht Weber Platzgestaltungen mit Brunnen, Kunst am Bau, Künstlerische Aktionen im In- und Ausland.
Wir arbeiten spartenübergreifend mit Kunsthistorikern und Fachleuten zusammen.

09/2020

Beatriz Schaaf-Giesser . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Beatriz Schaaf-Giesser
Beatriz Schaaf-Giesser

Die Inhalte meiner Arbeiten beschäftigen sich stark mit der Migrationsgeschichte meiner Familie – Entwurzelung, Auswanderung, Zugehörigkeit und die Suche nach Identität.
Das Entwickeln und Erleben der Herstellungsprozesse, sowie das Entdecken Erforschen und Einsetzen verschiedenster Materialien und Techniken sind Antrieb und Ausgang meiner künstlerischen Arbeit. Dabei ist es mir ein Anliegen, das Zusammenspiel zwischen Inhalt und Werkstoff immer wieder aufs Neue auszuloten.
So entstehen begehbare Installationen aus chirurgischem Nahtmaterial, Portraits eingebettet in textile Flächen, Objekte aus Filz, Papier und Draht, sowie Zeichnungen und Radierungen.

09/2020

Richard Fischer . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Richard Fischer
Foto: Ngoc Chao
Die Beerdigung der Natur

BEAUTIES END – Das Prinzip Hoffnung
ist die metaphorisch künstlerische Umsetzung zur Bewusstseinsbildung der Öffentlichkeit für das Thema aussterbender Pflanzen und Blumen. Die Bestattung eines einzigartig fotografierten Blumenfotos des Künstlers Richard Fischer mit Darstellung einer aussterbenden Art unterstreicht die uns alle irritierende Realität des Klimawandels.
Das Kunstwerk Humus, Regen, Hitze, Kälte, Feuchtigkeit, Verfall, und der absoluten Dunkelheit ausgesetzt, wird zur endgültigen Präsentation im Museum wieder exhumiert. Kaum etwas ist dem Tod – dem Aussterben – näher als die Botschaft dieser künstlerischen Aktion.
Nach Exhumierung bleibt der Faktor Hoffnung eine reale Größe. Gelingt es der Menschheit den irrsinningen Verlust der floral Welt Einhalt zu gebieten?

Richard Fis©her


Richard Fischer: Vor der Beerdigung – Nach der Exhumierung
Foto: Richard Fischer

08/2020

Birgit Krins-Gudat . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Birgit Krins-Gudat
Foto: Isabelle Wurster
Kurzes Statement für VBKW:

Der Mensch – im Einzelnen und auch in seinen Interaktionen und Abhängigkeiten untereinander – das ist das, was mich beschäftigt.
Dabei gehe ich in meinen Arbeiten häufig von zellartigen Gebilden und organisch wirkenden Strukturen aus. Und dennoch geht es nicht um den biologischen Aspekt. Diese stehen symbolhaft und im übertragenen Sinne für die kleinen und großen Aktionsräume unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens mit all seinen Verflechtungen, Veränderungen und Verzerrungen.

07/2020

Maartje Ansems . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Maartje Ansems
Foto: Maartje Ansems
 

Statement Maartje Ansems 03.06.2020

In meiner künstlerischen Arbeit beschäftige ich mich mit zwei- und dreidimensionaler, ortsbezogener und multimedialer Gestaltung. Ich produziere Collagen, Stillleben, Fotografien und initiiere ortsbezogene Aktionen.
Die Fotografie ist das Hauptmedium, mit dem ich arbeite, die Intention hinter den Bildern ist aber unterschiedlich. Ich unterscheide zwischen gefundener, inszenierter und konstruierter Fotografie. Ein Foto oder dreidimensionales Stillleben kann gefunden, inszeniert oder konstruiert sein. Eine Collage ist per Definition konstruiert.
Zentrale Themen in meinen Arbeiten sind der Mensch und sein Körper, das menschliche Verhalten und die Umgebung, in der sich der Mensch bewegt. Als Künstlerin bewege ich mich zwischen Beobachten, Finden und Registrieren auf der einen Seite und Reagieren, Organisieren und Konstruieren auf der anderen Seite. Das gefundene Bild versus das geschaffene Bild.
Ausgangspunkt meiner Fotografien, Collagen, Stillleben und Aktionen sind Reflexionen über meine eigenen Erfahrungen. Ich beobachte das menschliche Verhalten, verarbeite es, platziere es neu und untersuche und erkläre damit seine Bedeutung.
Mein Hauptziel ist es, das Bewusstsein und Verständnis von Situationen und Ereignissen im menschlichen Leben durch Kunst zu schärfen und erhöhen. Zunächst für mich selbst und wenn ich es ‚verstanden‘ habe, können die Informationen an andere weitergegeben werden.

06/2020

Jolanta Switajski . . . . wer Profi ist, ist drin !

 


Jolanta Switajski

Jolanta Switajski

Nominierung: Frauenmuseum Bonn
Gewalt gegen Frauen, Global.
Datum: 25 .November 2019
Für eine Holzskulptur mit d. Titel:“ Mütter“
Eiche, geflammt und gekalkt- Motorsäge Arbeit. E. J. 2019

Jolanta Switajski kommt ursprünglich von der Malerei beziehungsweise vom Bühnenbild her; im Studium dieser beiden Fachbereiche wurde ihr künstlerisches Sehen geprägt und ihre Vorstellung von Dreidimensionalität geformt. Seit 2012 ist jedoch die Bildhauerei ihre primäre künstlerische Ausdrucksform: Holz ist das ihr adäquate Material.
Sie selbst beschreibt die Holzbildhauerei als eine Leidenschaft, die einen nicht mehr loslässt, wenn man einmal begonnen hat, mit Holz, diesem faszinierenden Werkstoff, zu arbeiten, wenn man einmal sein künstlerisches Herz ans Holz verloren hat. Kein Holzstück gleicht dem anderen, die Materie Holz birgt immer ein Geheimnis, das Switajski mit ihren Skulpturen ans Tageslicht befördert. Das Zufällige des Naturmaterials, das sie in ihr künstlerisches Kalkül mit einbezieht, übersetzt sie mit ihren ausdrucksstarken Arbeiten in ihre eigene Formensprache. Die mit den Jahren immer reduzierter und rauer wird; Switajski dringt buchstäblich mit der Motorsäge zum Kern des Lebens, zum Wesentlichen der Kunst, vor.
Ihre Werke, in denen häufig die Maserung, ein Astloch oder auch ein unregelmäßiger Wuchs integriert werden, verströmen eine starke und prägnante Unmittelbarkeit. Sie verstecken sich nicht, sondern erobern sich ihren Platz, sie sind dauerhaft und nicht zu übersehen. Die Holzbildhauerin Jolanta Switajski tritt bei ihrer künstlerischen Arbeit in einen intensiven Dialog mit dem Holz und schält aus diesem, bevorzugt übrigens hartes Eichenholz, ihre Figuren, allein oder in der Gruppe, heraus.

Text: Barbara Krämer. M. A.

https://atelier-switajski.de

06/2020